Neonatale vaskuläre Zugänge
Der richtige Katheter für den richtigen Patienten zur richtigen Zeit.
RISIKEN
Die Wahl des richtigen Gefäßzugangs hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und erfordert eine frühe adäquate Evaluation.
Folgen
Die Wahl des falschen vaskulären Zugangs könnte zu einer Steigerung des Infektionsrisikos und zu einer erneuten Katheterplatzierung führen.
Lösungen
Der Entscheidungsbaum und weitere hilfreiche Tipps und Tricks helfen Ihnen dabei, den passenden Katheter für Ihren Patienten zu finden.
Risiken
Es gibt viele Gründe, warum Neugeborene eine intravenöse Therapie benötigen: Schwierigkeiten im Verdauungssystem, Pathologien, die eine orale Ernährung verhindern oder verzögern, Aufrechterhaltung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts, Verabreichung von Medikamenten, Transfusionen, intravenöse Behandlung, die mit der parenteralen Ernährung nicht vereinbar ist, u.v.m.
Der periphere Zugang wird derzeit eine die ersten Optionen für die neonatale Behandlung empfohlen. Trotzdem gibt es Ausnahmen, die eine Verabreichung auf diesem Weg verhindern, wie beispielsweise Wiederbelebung mit hochvolumigen Flüssigkeiten, Infusion von venenreißenden Medikamenten und langfristige parenterale Ernährung.
Für die Wahl des Gefäßzugangs, der den Bedürfnissen der kleinen Patienten entspricht, ist eine adäquate frühzeitige Evaluation erforderlich. Dabei sind folgende Faktoren einzubeziehen:
• Das Körpergewicht des Früh- und Neugeborenen
• Die Eigenschaften der zu verabreichenden Substanzen und die Kompatibilität zueinander
• Die Verfügbarkeit von Zugängen bei einigen Patienten mit einem gefährdeten venösen Zugang
• Die voraussichtliche Dauer der Therapie
• Die Häufigkeit von Komplikationen im Zusammenhang mit einem Produkttyp
Zusätzlich zu den beschriebenen Punkten muss sichergestellt werden, dass das Produkt der Wahl eine unterbrochene Therapie zulässt und die Gefäßstruktur des Patienten erhält, um die Ergebnisse und Aussichten des Patienten zu verbessern.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das medizinische Fachpersonal mit drei Kernfragen konfrontiert wird:
1. Was ist der richtige Kathetertyp?
2. Was ist die richtige Kathetergröße?
3. Wie viele Lumen muss der Katheter haben?
Folgen
Die frühzeitige Wahl des Gefäßzugangs und eine adäquate Evaluation mit Einbezug der bereits genannten Faktoren ist unumgänglich, um dem Patienten die individuell auf ihn angepasste Therapie anzubieten.
Besonders im Bereich der Früh- und kranken Neugeborenen ist die richtige Wahl des Kathetertyps essenziell, um eine erneute Platzierung eines Katheters zu verhindern oder gar eine Steigerung des Infektionsrisikos zu vermeiden.
Lösungen
Die Wahl des richtigen Kathetertyps:
Die Frage nach dem richtigen Kathetertyp richtig sich vor allen an die Faktoren: Körpergewicht des Früh- und Neugeborenen, die Eigenschaften der zu verabreichenden Substanzen, die Verfügbarkeit von Zugängen und die voraussichtliche Dauer der Therapie.
Der folgende Entscheidungsbaum soll bei der Entscheidung des richtigen Kathetertyps helfen:
Die Wahl der richtigen Kathetergröße:
Zur Veranschaulichung der Bedeutsamkeit der Wahl der richtigen Kathetergröße kann das Hagel-Poissel-Gesetz hinzugezogen werden:
Der Radius (r) ist wie die Formel beweist, die Variable, die den größten Einfluss auf den Volumenstrom (V) hat. Wenn man diese Formel in den Kontext des Kathetermanagements transferiert, so erkennt man, dass die Kathetergröße eine signifikante Rolle für den Blutfluss spielt. D.h. wenn das Verhältnis von Katheter zu Gefäß zunimmt, nimmt auch die Verringerung der Flussrate zu, bedeutet der Blutfluss verlangsamt sich. Die Einführung eines Katheters verlangsamt die Strömung im Gefäß um mindestens 50 %.
Um die richtige Kathetergröße individuell für jeden Patienten bestimmen zu können, wird empfohlen, die Venen mittels Ultraschalles auszumessen. Um eine hohe Flussrate im Gefäß aufrecht zu erhalten, sollte ein Venen-Katheter-Verhältnis von 1/3 gewählt werden.
Die Wahl der richtigen Anzahl an Katheterlumen:
Grundsätzlich sollte die geringstmögliche Anzahl an Lumen gewählt werden, um eine Steigerung des Infektionsrisikos zu vermeiden. Jedoch sollten die Eigenschaften der zu verabreichenden Substanzen und die Kompatibilität zueinander in Augenschein genommen werden, um eine erneute Katheterplatzierung zu verhindern.
Neonataler vaskulärer Zugang
PICC (Peripherally Inserted Central Catheter) oder auch bekannt als Einschwemmkatheter sind auf der Neugeborenen-Intensivstation inzwischen ein gängiges und erfolgreiches Verfahren.
Durch die enge Kooperation mit den Anwendern der Neonatologie und Pädiatrie wird das Kathetersortiment von VYGON ständig optimiert und ausgebaut, um auch den künftigen Anforderungen der Anwender an die Sicherheit des Patienten gerecht zu werden.
Nabelkatheter
Pädiatrische Venenkatheter
Platzierungssets
Platzierungszubehör
FAQ Zu vaskulären Zugängen in der Neonatologie
Hier finden Sie alle Antworten zu Ihren Fragen rund um das Thema vaskuläre Zugänge in der Neonatologie mit entsprechenden Sicherheitsmerkmalen.
Warum sollte man einen neonatalen peripher eingeführter Venenkatheter (PICC) verwendet werden?
Um einen zuverlässigen mittel- bis langfristigen Zugang für die intravenöse Verabreichung aller Arten von Medikamenten und Arzneimitteln zu schaffen.
Welche Spültechnik wird empfohlen?
Es wird die Push-Pause-Technik empfohlen. Dadurch werden Turbulenzen erzeugt, die das Innere des Katheters reinigen und dazu beitragen, die Fibrinbildung an der Katheterspitze zu verhindern, wodurch ebenfalls das Risiko einer Okklusion verringert wird.
Wie wird die erforderliche Katheterlänge gemessen?
Für Neu- und Frühgeborene wird die 3-Stufen-Messtechnik empfohlen.
- Beginnen Sie an der Einstichstelle
- Messen Sie bis zur Mitte des Schlüsselbeins
- und endet entlang der rechten Brustwarzenlinie.
Die Position der Katheterspitze muss vor der Anwendung des Katheters durch eine nach krankenhausinternen Richtlinien bestätigt werden.
Ist es möglich, Blut und Blutprodukte über 1Fr und 2Fr PICCs zu verabreichen oder zu entnehmen?
Nein, das ist nicht empfohlen.
Was sind die empfehlenden Flowraten, wenn der Katheter nicht für die Medikamenteninfusion verwendet wird?
Es wird eine minimale Flowrate von 0,5 bis 1,0 ml/h empfohlen.
Was ist die richtige Position der distalen Katheterspitze?
Bei peripher eingeführtem Katheter muss sich die distale Spitze an dem Übergang zwischen der oberen Hohlvene und dem rechten Vorhof befinden, sodass der Katheter für alle Arten der medikamentösen Therapie verwendet werden kann (pH, Osmolarität).
WARNUNG: Führen Sie die distale Spitze des Katheters niemals in den rechten Vorhof ein.
Welche Spritzengröße sollten zum Spülen eines 1Fr und 2Fr Katheter verwendet werden?
Benutzen Sie keine Spritzen kleiner als 10 ml, da diese sehr hohe Drücke erzeugen können. Mit kleinen Spritzen kann von Hand ein Druck erzeugt werden, der 4bis 5-mal so hoch ist wie der
maximal zulässige Druck. Ein Druck von mehr als 21,75 psi (1,5 bar, 1125 mmHg) kann zum Reißen des Katheters und zu Embolien führen. Kleine Spritzen erzeugen höhere Drücke als große Spritzen.