Die Känguru-Methode

Rosario Cruz

Die Frühgeburtlichkeit und das niedrige Geburtsgewicht zählen zu den wesentlichen Problemen, wodurch Neugeborene auf die neonatale Intensivstation (NICU) aufgenommen werden müssen. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation machen Neugeborene mit diesen Pathologien etwas mehr als 20 % der insgesamt 4 Millionen jährlichen neonatalen Todesfälle aus.

Neben der Sterblichkeitsrate sind Frühgeburt und geringes Geburtsgewicht mit einer Vielzahl von Komplikationen verbunden, die die gesunde Entwicklung und das Wohlbefinden der Patienten gefährden. In diesem Zusammenhang starteten die Ärzte Edgar Rey und Héctor Martínez Ende der 1970er Jahre im Hospital San Juan de Dios in Bogotá ein wegweisendes Programm, das eine regelrechte Revolution in der Versorgung dieser Bevölkerungsnische auslöste: die Känguru-Methode.

Die Känguru-Methode oder „Haut-an-Haut“-Methode wurde als Reaktion auf eine kritische Situation entwickelt, die durch den Mangel an Inkubatoren in den neonatalen Intensivstationen, kreuzinfektiöse Risiken, hohe Sterblichkeitsraten und ungünstige Entwicklungsaussichten für Frühgeborene und untergewichtige Säuglinge gekennzeichnet war. In den letzten Jahren wurde jedoch das Potenzial dieser innovativen Technik in der Neugeborenen-Betreuung zunehmend erkannt.

WAS IST DIE KÄNGURU-METHODE?

Die Känguru-Methode beinhaltet das liebevolle Halten des Neugeborenen, sei es ein Frühchen oder termingerecht geborenes Baby, in direktem Hautkontakt auf der Brust der Mutter oder des Vaters. Diese besondere Position erinnert an die Nähe eines Känguru-Babys zu seiner Mutter und dient dazu, die Gesundheit und das Wohlbefinden des Babys zu fördern.

Dabei nutzt man die natürliche Körperwärme der Mutter oder des Vaters, um die ideale Körpertemperatur des Neugeborenen aufrechtzuerhalten. Dies schenkt dem Neugeborenen nicht nur Geborgenheit und Schutz, sondern unterstützt auch seine multisensorische Entwicklung auf vielfältige Weisen.

Die Anwendung dieser Methode in den NICUs ermöglicht einen frühen Kontakt und den Aufbau einer starken emotionalen Bindung zwischen der Familie und dem Neugeborenen. In den meisten Fällen trägt sie auch dazu bei, das ausschließliche Stillen frühzeitig zu etablieren.

Dieser Ansatz ist Teil einer ganzheitlichen Strategie in den NICUs, die als „entwicklungszentrierte Pflege“ bekannt ist. Ziel dieses Plans ist es, die Krankenhausversorgung von Neugeborenen menschlicher zu gestalten und Eltern aktiv in die Betreuung ihrer kranken Neugeborenen einzubeziehen, sowie sie in diesen Pflegeprozess zu schulen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Känguru-Methode die erforderlichen Behandlungen für das Neugeborene nicht ersetzt. Sie stellt vielmehr eine Ergänzung zu den professionellen Pflegemaßnahmen dar, die diese Kinder für ihre vollständige Genesung benötigen.

VORTEILE DER KÄNGURU-METHODE

Obwohl die „Haut-an-Haut“-Methode als Alternative zum Inkubator in einem besorgniserregenden Kontext entstand, wird sie auch zwei Jahrzehnte später aufgrund der vielfältigen Vorteile, die mit dieser Praxis verbunden sind, weiterhin angewendet.

  • Frühzeitige Etablierung des Stillens und Stillen nach Bedarf: Die Stillzeiten sind länger und die Anzahl der Mahlzeiten pro Tag nimmt zu.
  • Gewichtszunahme und verbesserte Verdauung des Neugeborenen durch das Etablieren des Stillens, welches auch die benötigten immunologischen Komponenten liefert, um das Neugeborene vor möglichen Infektionen zu schützen.
  • Erleichterte Kontrolle der thermischen Stabilität des Neugeborenen, was das Risiko einer Unterkühlung verringert.
  • Verbesserte Parameter der Vitalzeichen, einschließlich Atemfrequenz, Herzrhythmus und Sauerstoffsättigung.
  • Reguliert Verhaltensmuster: Neugeborene, bei denen die Känguru-Methode angewendet wird, zeigen weniger Weinen und es wird auch weniger Kortisol im Speichel festgestellt, was darauf hinweist, dass das Neugeborene weniger Stress ausgesetzt ist.
  • Verbessert, stabilisiert und optimiert den Schlafzyklus.
  • Fördert die kognitive Entwicklung und multisensorische Stimulation.
  • Unterstützt eine frühe und enge Bindung zwischen Eltern und Kindern.
  • Humanisiert die Betreuung des Neugeborenen.
  • Fördert die aktive Beteiligung der Familie an der Betreuung des Neugeborenen, wodurch das Vertrauen und die Stärke der Eltern gestärkt werden.
  • Reduziert die Ängste der Eltern, die mit der belastenden Situation konfrontiert sind, wenn ihr Kind in die NICU aufgenommen wird.
  • Ermöglicht eine frühzeitige Entlassung des Neugeborenen aus dem Krankenhaus.
  • Senkt die Krankenhauskosten, da weniger Material- und Verbrauchskosten anfallen. Zudem kann die Pflege teilweise von der Mutter oder dem Vater übernommen werden.

WANN IST DER EINSATZ DER KÄNGURU-METHODE ANGEBRACHT

Ein besonders positiver Aspekt dieser Methode besteht darin, dass alle Mütter und Väter – unabhängig von ihrem Alter, ihrer Ausbildung oder ihrer Kultur – dies durchführen können.

Dennoch ist die Anwendung der Känguru-Methode in den meisten Neugeborenenstationen besonders für Frühgeborene, Neugeborene mit niedrigem Geburtsgewicht oder schwer kranke Kinder vorgesehen.

Neueste Studien unterstützen die Ansicht, dass der Haut-zu-Haut-Kontakt so früh wie möglich begonnen werden sollte. Es ist üblich, dies zu praktizieren, wenn die Gesundheit des Neugeborenen und der Mutter es zulässt, sogar noch im Kreißsaal. Das Fachpersonal sollte dazu ermutigen, die Känguru-Methode frühzeitig zu beginnen.

Um mit der Känguru-Methode zu starten, muss sichergestellt werden, dass der Zustand des Neugeborenen stabil ist, das heißt, es sollte die lebenswichtigen Funktionen aufrechterhalten, spontan ohne zusätzlichen Sauerstoff atmen und keine Episode von Bradykardie oder Hypoxie zeigen. In diesen Fällen kann der Beginn des „Haut-zu-Haut“-Kontakts verzögert werden, bis die verantwortlichen Fachkräfte der Meinung sind, dass sich der Zustand verbessert hat und das Neugeborene dafür bereit ist.

Gleichzeitig sollten auch andere Maßnahmen im Rahmen der entwicklungsfördernden Pflege eingeleitet werden, wie Umgebungsanpassungen, um alle Faktoren zu reduzieren, die beim Baby Stress oder Unbehagen verursachen können (Licht, Lärm, Aktivität).

WANN IST DER EINSATZ DER KÄNGURU-METHODE ANGEBRACHT

Ein besonders positiver Aspekt dieser Methode besteht darin, dass alle Mütter und Väter – unabhängig von ihrem Alter, ihrer Ausbildung oder ihrer Kultur – dies durchführen können.

Dennoch ist die Anwendung der Känguru-Methode in den meisten Neugeborenenstationen besonders für Frühgeborene, Neugeborene mit niedrigem Geburtsgewicht oder schwer kranke Kinder vorgesehen.

Neueste Studien unterstützen die Ansicht, dass der Haut-zu-Haut-Kontakt so früh wie möglich begonnen werden sollte. Es ist üblich, dies zu praktizieren, wenn die Gesundheit des Neugeborenen und der Mutter es zulässt, sogar noch im Kreißsaal. Das Fachpersonal sollte dazu ermutigen, die Känguru-Methode frühzeitig zu beginnen.

Um mit der Känguru-Methode zu starten, muss sichergestellt werden, dass der Zustand des Neugeborenen stabil ist, das heißt, es sollte die lebenswichtigen Funktionen aufrechterhalten, spontan ohne zusätzlichen Sauerstoff atmen und keine Episode von Bradykardie oder Hypoxie zeigen. In diesen Fällen kann der Beginn des „Haut-zu-Haut“-Kontakts verzögert werden, bis die verantwortlichen Fachkräfte der Meinung sind, dass sich der Zustand verbessert hat und das Neugeborene dafür bereit ist.

Gleichzeitig sollten auch andere Maßnahmen im Rahmen der entwicklungsfördernden Pflege eingeleitet werden, wie Umgebungsanpassungen, um alle Faktoren zu reduzieren, die beim Baby Stress oder Unbehagen verursachen können (Licht, Lärm, Aktivität).

EMPFEHLUNGEN FÜR DIE DURCHFÜHRUNG DER KÄNGURU-METHODE IN DER NEONATOLOGISCHEN INTENSIVPFLEGE

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass das Fachpersonal beim Einsatz der Känguru-Methode das Wohlbefinden des Neugeborenen überwacht und den Eltern alle erforderlichen Informationen bereitstellt, um die Methode bestmöglich umzusetzen.

Es gibt verschiedene Ansätze zur Einführung der Känguru-Methode:

  • Intermittierend: Hierbei wird die Känguru-Methode mit der Betreuung im Inkubator kombiniert. Der „Haut-zu-Haut“-Kontakt sollte nicht weniger als eine Stunde dauern, um den durch den Transfer verursachten Stress zu minimieren.
  • Kontinuierlich: Das Neugeborene bleibt rund um die Uhr in Kontakt mit den Eltern. In solchen Fällen übernimmt in der Regel die Mutter die Verantwortung für den „Haut-zu-Haut“-Kontakt, um das Neugeborene mit Muttermilch zu versorgen.

Nachdem festgelegt wurde, wie die Känguru-Methode angewendet wird, ist es wichtig, sicherzustellen, dass eine Reihe von Empfehlungen befolgt wird, um eine sichere und positive Umsetzung sowohl für das Neugeborene als auch für die Mutter/den Vater zu gewährleisten:

  • Der Übergang vom Inkubator zur Känguru-Methode sollte behutsam erfolgen.
  • Die richtige Position beinhaltet das vertikale Platzieren des Babys zwischen den Brüsten der Mutter oder auf der Brust des Vaters in Bauchlage.
  • Der Kopf des Neugeborenen sollte leicht geneigt und leicht zurückgelehnt sein, um die Atemwege freizuhalten und den Blickkontakt zwischen Mutter/Vater und Kind zu fördern.
  • Um vollständigen Hautkontakt zu gewährleisten, wird empfohlen, dass der Oberkörper der Mutter/des Vaters frei ist. Das Tragen bequemer Kleidung erleichtert die Umsetzung der Strategie.
  • Abhängig von den Umgebungsbedingungen im Raum wird das Neugeborene
    • entweder nur mit Windel, Mütze und Socken (letzteres optional) bedeckt, wenn die Raumtemperatur über 22°C liegt,
    • oder es wird ein Baumwollhemd oder Body mit offener Brustangezogen, wenn die Raumtemperatur unter 22°C liegt.
  • Die Verwendung von Bauchtüchern wird empfohlen. Der Stoff sollte so angepasst werden, dass das Neugeborene richtig gehalten wird und die Bewegungsfreiheit der Mutter/des Vaters gewährleistet ist.
  • Das Händewaschen ist vor und nach dem Hautkontakt unerlässlich.
  • Es wird empfohlen, dass Eltern während der Anwendung der Känguru-Methode keine parfümierten Kosmetika verwenden.
  • Die Eltern werden über die Warnzeichen informiert, die während der Anwendung der Känguru-Methode auftreten können, damit sie im Falle von Symptomen das Pflegepersonal informieren können.
  • Bevor mit der Känguru-Methode begonnen wird, wird die Krankenschwester alle durchzuführenden Aufgaben evaluieren:
  • Gewährleistung der Kontrolle über die Wege, die das Frühgeborene passieren wird
    • Gewährleistung der Kontrolle über die Wege, die das Frühgeborene passieren wird.
    • Überwachung der Achseltemperatur.
    • Feststellung, ob Sauerstoffmangel vorliegt.
    • Überprüfung des Wohlbefindens von Mutter/Vater und Kind während der Methode.

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