DIE GESCHICHTE UND ENTWICKLUNG DER PLEXUSBLOCKADE

FEDERICO CARRILLO GARCÍA

Plexusblockaden sind eine Art von Nervenblockadeverfahren, bei dem ein Lokalanästhetikum um das Nervengeflecht, das ein bestimmtes Gebiet innerviert, gespritzt wird. Dadurch wird das Schmerzempfinden in dem betreffenden Bereich vorübergehend ausgeschaltet, was sowohl zur Schmerzlinderung als auch zur Ruhigstellung eines Körperteils führt. Die Wirkung kann je nach Art des verwendeten Anästhetikums und der Reaktion des Patienten auf die Behandlung mehrere Stunden bis einige Tage andauern.

Die Plexusblockade ist heute eine weit verbreitete Technik, von der zahlreiche Varianten entwickelt wurden.

Doch woher kommt die Plexusblockade?

URSPRUNG

Der Ursprung des Konzepts geht auf das Altertum zurück, als Ärzte Aufgüsse aus Pflanzen oder anderen natürlichen Substanzen zur Schmerzlinderung verwendeten. Doch erst im 19. Jahrhundert wurde mit der Verabreichung von Lokalanästhetika zur Schmerzlinderung an einem bestimmten Körperteil experimentiert.

Obwohl die erste dokumentierte Anwendung eines Lokalanästhetikums zur Blockade des Nervengeflechts nicht mit Sicherheit festgestellt werden kann, wird sie in der Regel Heinrich Braun im Jahr 1889 zugeschrieben.

Dieser deutsche Arzt verwendete Kokain, um den Plexus brachialis bei einem Patienten zu blockieren, während er eine Operation an seinem Arm durchführte. Ein Jahr später veröffentlichte er eine Beschreibung dieser Technik in der Deutschen Zeitschrift für Chirurgie. Seitdem hat sich diese Technik auf andere Körperregionen ausgeweitet, z. B. auf die Lumbalblockade, die erstmals von Dr. Charle Félix Bonnet zur Schmerzlinderung während der Geburt beschrieben wurde.

TYPEN

Es gibt verschiedene Arten von Blockaden, die jeweils auf einen bestimmten Bereich des Körpers angewendet werden. Einige der häufigsten sind:

  • Plexus brachialis Blockade: Sie wird an einer Gruppe von Nerven durchgeführt, die die Muskeln und Empfindungen in Arm und Hand steuern.
  • Plexus cervicalis Blockade: Sie wird an einer Gruppe von Nerven durchgeführt, die die Muskeln und Empfindungen im Nacken und in den oberen Extremitäten steuern.
  • Plexus lumbalis Blockade: Er entspringt zahlreichen Ästen, die verschiedene Muskeln und Regionen der hinteren Bauchwand und der unteren Extremitäten innervieren. Zusammen mit dem Plexus sacralis bilden sie einen Knotenpunkt, der als Plexus lumbosacralis bezeichnet wird und von dem alle motorischen und sensorischen Nerven der unteren Extremitäten ausgehen.
  • Plexus sacralis Blockade: Dieser Plexus gibt mehrere Äste ab, darunter einen vorderen, einen hinteren und einen Endast; diese versorgen den hinteren Oberschenkel, den Unterschenkel, den gesamten Fuß und einen Teil des Beckens mit motorischen und sensorischen Nerven.
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NEUROSTIMULATION UND ULTRASCHALL

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich das Verfahren aufgrund der Entwicklung von zwei Elementen weiter: neue Lokalanästhesietechniken und ein besseres Verständnis der Anatomie des Nervengeflechts.

In den 1930er und 1940er Jahren begann man, die Neurostimulation als Instrument zur Steuerung der Verabreichung von Lokalanästhetika an den Plexus brachialis einzusetzen.

Der Einsatz von Ultraschall am Ende des Jahrhunderts ermöglichte dann eine größere Präzision und eine neue Technik zur Durchführung der Plexusblockade.

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Ultraschalllokalisierung eines peripheren Nervs viele Vorteile gegenüber der Neurostimulation hat. Beispiele sind die direkte Echtzeit-Visualisierung der zu blockierenden Nervenstruktur, wodurch die Präzision bei der Platzierung des Anästhetikums erhöht wird, die Beobachtung möglicher anatomischer Variablen, wodurch Komplikationen verringert werden, und der Komfort für den Patienten selbst. Ein Vergleich der beiden Techniken zeigt außerdem, dass die Ultraschallführung zu einer höheren Erfolgsquote der Blockade, kürzeren Verfahrenszeiten und einem schnelleren Einsetzen sowie einer längeren Dauer der Schmerzblockade führt.

Es ist anzumerken, dass die Blockaden ursprünglich mit einer einzigen Injektion eines Lokalanästhetikums in der Nähe des Plexus durchgeführt wurden. Nachdem De Jong 1961 das Konzept der neurovaskulären Hülle eingeführt hatte, wurde die Einzelinjektionstechnik, die die einfachste ist, zum Standard. Die Entwicklung neuer Methoden, wie die oben erwähnten, oder die Fortschritte bei den peripheren Nervenstimulatoren und den atraumatischen Nadeln (die bei der Technik der multiplen Nervenstimulation verwendet werden), haben es jedoch ermöglicht, mehrere sichere und präzise Optionen anzubieten, die die Wirksamkeit des Verfahrens erhöhen.

ENTWICKLUNGEN AUF DEM GEBIET DER PLEXUSBLOCKADEN

Bei der Forschung und den Fortschritten auf dem Gebiet der Plexusblockade gibt es vier wichtige Punkte zu beachten:

  • Entwicklung neuer Lokalanästhetika: Sie ermöglichen den Ärzten eine wirksamere Schmerzkontrolle.
  • Verbesserungen bei den bildgebenden Verfahren: z. B. Ultraschall, wodurch eine genauere Lokalisierung der Plexusblöcke möglich ist.
  • Fortschritte bei den Verabreichungstechniken: z. B. die Magnetresonanztomographie, die die Sicherheit von Blockaden erhöht.
  • Forschung und Entwicklung: Die laufende Forschung ermöglicht ein besseres Verständnis der klinischen Anwendungen und der Sicherheit der Verfahren.
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AKTUELLE ENTWICKLUNGEN

Der Einsatz von Ultraschall zur Lokalisierung von Nervengeflechten ist einer der großen qualitativen Fortschritte der letzten Jahre. In mehreren Studien wird sie als ideale Technik für Situationen genannt, in denen die anatomischen Orientierungspunkte der Patienten schwer zu erkennen sind, in der Lernphase der Plexusanästhesie oder bei der Durchführung ungewöhnlicher Techniken. In solchen Situationen ermöglicht diese Technik eine deutlichere und schnellere Identifizierung der plexusnahen Strukturen.

Plexusblockaden werden heute in einer Vielzahl von medizinischen und chirurgischen Bereichen zur Schmerzbehandlung eingesetzt. Dank der laufenden Forschung auf dem Gebiet der Anästhesie und der Einführung neuer Technologien wie der Magnet-Neurostimulation oder der elektrischen Hochfrequenzstimulation entwickeln sich die Plexusblockaden weiter in Richtung größerer Präzision, Wirksamkeit und Sicherheit des Verfahrens.

Quellen:


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  3. De Andrés, J. und Sala-Blanch, X. (2002). Ultraschall in der Praxis der Brachialplexusanästhesie. Regionalanästhesie und Schmerzmedizin, 27(1), 77-89.
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